Jakub Hrůša stammt aus Brno, aus derselben Stadt, in der Leoš Janáček den grössten Teil seines Lebens verbrachte. Vielleicht ist ihm Janáčeks Musik, die den Rhythmus der tschechischen Sprache und den Zauber der mährischen Natur spiegelt, auch deshalb so nah. Wie etwa die Oper «Das schlaue Füchslein»: Sie handelt von einer listigen Füchsin, die vom Förster gefangen wird, sich befreit, eine Fuchsfamilie gründet – und am bitteren Ende von einem Wilderer erschossen wird. Hrůša hat daraus eine «Grosse Suite» zusammengestellt, die ohne Worte und Gesang die ganze Geschichte erzählt: eine Liebeserklärung an dieses hinreissende Werk. Aber auch bei Bedřich Smetanas berühmtestem Stück, bei der unverwüstlichen Moldau, ist Hrůša ganz in seinem Element und geleitet uns durch paradiesische böhmische Landschaften. Die Wiener Philharmoniker können ihre ganze Virtuosität dann bei Sergej Rachmaninows «Sinfonischen Tänzen» ausspielen, die im Finale mit dem Zitat des liturgischen «Dies irae» aufwarten: Hölle oder Paradies – das ist hier die Frage. Rachmaninow beantwortet sie mit einer Paraphrase des «Halleluja» aus seinem «Grossen Morgen- und Abendlob». Und wir dürfen hoffen.