Martha Argerich und Daniel Barenboim – sie verbindet eine Jahrhundertfreundschaft. Beide stammen sie aus Buenos Aires, hatten dort denselben Klavierlehrer und lernten sich 1949 bei einer Privateinladung kennen, als sie dem Dirigenten Sergiu Celibidache vorspielten. Sie war damals acht, er sieben Jahre alt. «Ich kenne nur wenige Menschen derart lange wie Martha», erklärt Barenboim und erinnert sich, wie stark ihre Fantasie und Fingerfertigkeit ihn schon damals beeindruckten. Mit unverhohlener Bewunderung gesteht er: «Ihr Klavierspiel ist besser als meines.» Barenboim und Argerich verfolgten zunächst jeweils für sich eine Weltkarriere, doch seit rund 25 Jahren treten sie regelmässig zusammen auf. Und lassen bei ihren gemeinsamen Konzerten eine besondere Vertrautheit spüren: «Unsere Beziehung ist musikalisch, aber zwischen uns gibt es auch eine menschliche Liebe», bringt es Barenboim auf den Punkt. Martha Argerich, die 1965 den berühmten Chopin-Wettbewerb gewann, kehrt mit Chopins Erstem Klavierkonzert nun zu ihren Wurzeln zurück. Und Daniel Barenboim feiert mit der Zweiten Brahms die schwelgerische spätromantische Klangwelt, in der er als Dirigent ganz zuhause ist.