Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Welt verändert – von einer «Zeitenwende» ist allenthalben die Rede. Doch nicht nur die Politik hat reagiert, auch in der klassischen Musik hat sich vieles bewegt. Zum Beispiel durch die Gründung des Ukrainian Freedom Orchestra, das sich aus geflüchteten MusikerInnen und ukrainischen Mitgliedern europäischer Orchester zusammensetzt. Unter Leitung seiner ukrainisch-kanadischen Musikdirektorin Keri-Lynn Wilson sorgte dieses Orchester gleich auf einer Welttournee für Furore: «Extrem beeindruckend und tief bewegend», urteilte der «Guardian» in seiner Kritik über den Londoner Auftritt. Jetzt landet das «UFO» (wie das Kürzel des Ensembles lautet) auch in Luzern: Mit der Ouvertüre zu Verdis «Macht des Schicksals» erinnert es an den Schicksalsschlag des Krieges. Beethovens «Eroica» steht für die Heldentaten der UkrainerInnen und ehrt mit der «Marcia funebre» die Toten. Als Solist tritt der ukrainische Violinvirtuose Valeriy Sokolov auf, der 2017 bei Lucerne Festival ein fulminantes Debutkonzert gab, und spielt das Zweite Violinkonzert des zeitgenössischen ukrainischen Komponisten Jewhen Stankowytsch.