Den Tanz von seiner eher spielerischen Seite zu nehmen, leicht, doch auch leicht hintergründig – das ist nicht nur ein Markenzeichen beider choreografischer Stimmen, die im Rahmen von «Seeing Within Sight» zusammenfinden, sondern auch erklärte Absicht für diesen Abend. Dass sie sich dieser Zielsetzung auf ganz unterschiedliche Art und Weise nähern, ist wenig verwunderlich. Denn den spanischen Choreografen Javier Rodríguez Cobos und die israelische Choreografin Inbal Pinto prägten äusserst unterschiedliche Werdegänge und Backgrounds.
Inbal Pinto hat das Luzerner Publikum bereits in der Spielzeit 21/22 verzaubert, als sie im Programm «From Human To Kind» die TänzerInnen mitsamt selbst gestalteten Kostümen und einem eigenen Bühnenvorhang in einen zart-poetischen tänzerischen Reigen verwob. Auch beim zweiten Besuch der weltberühmten Künstlerin an diesem Theater wird sie nicht nur für die Choreografie, sondern auch für Bühne und Kostüme verantwortlich zeichnen, alles entsteht im Zusammenspiel. Mit dem für sie typischen feinen Humor lädt sie zum genauen Hinschauen ein: Ist das, was wir meinen zu sehen, wirklich das, was tatsächlich passiert?
Den Kontrapunkt in dieser Produktion setzt der junge spanische Choreograf Javier Rodríguez Cobos. Als Tänzer war er auf vielen grossen Bühnen der Welt zu sehen, inzwischen ist er höchst erfolgreich als kreativer und vielseitiger Choreograf. Er hat sich mit oft absurden, aber immer höchst vergnüglichen Kreationen einen Namen gemacht. Vielschichtige Seherlebnisse sind bei seiner neuen Arbeit für TanzLuzern nicht zuletzt durch den Einsatz von Video zu erwarten. Augen auf für dieses neue Tanzprogramm mit doppeltem Boden!