Dieses Werk hat sie durch ihr ganzes langes Pianistinnenleben begleitet: Martha Argerich war gerade einmal sieben Jahre alt, als sie Anfang 1949 ihr erstes öffentliches Konzert im Teatro San MartĂn in Buenos Aires gab — und Beethovens Erstes Klavierkonzert spielte. Einen Audio-Mitschnitt davon kann man sich auf YouTube anhören und kommt aus dem Staunen ĂĽber das Wunderkind nicht heraus. Kaum weniger erstaunlich aber ist, dass sie auch 76 Jahre später, mit nunmehr 84 Jahren, noch immer mit diesem frĂĽhen Beethoven triumphiert, und das besser denn je. Argerichs Virtuosität ist ungebrochen, die Läufe perlen, alles sitzt perfekt, doch ihre Deutung ist angereichert durch so viel Wissen und Erfahrung. Sie mit Beethovens Erstem noch einmal erleben zu dĂĽrfen ist ein GlĂĽcksversprechen: Diesen Abend werden Sie nicht vergessen! Und im zweiten Teil geht es traumhaft weiter: Daniel Harding, der erstmals mit seinem neuen Orchester aus Rom zu Gast ist, dirigiert die Zweite Brahms, die unbeschwerteste aller Brahms-Sinfonien. Schon Brahms’ Freundeskreis staunte, wie dieser sonst oft so schwermĂĽtige Komponist hier den blauen Himmel und den Sonnenschein in Klänge setzte.