Eine musikalische Entdeckungsreise durch die weiten Winterlandschaften im zaristischen Russland. Eine «Sünde der lieben Jugend» nannte Tschaikowsky in reifen Jahren seinen sinfonischen Erstling von 1869. Und doch hielt er dem Werk zeitlebens die Treue: «Wenn es auch in vielfacher Hinsicht sehr unreif ist», meinte er, «so ist es doch, genau genommen, gehaltvoller und besser als viele andere, die reifer sind.» Ein Vorbild dafür fand er vor allem in den Sinfonien Mendelssohns, in der «Schottischen» und der «Italienischen», und es waren diese programmatischen Namen, die ihn in seiner Idee bestärkten, sinfonische «Winterträume» zu komponieren. – Aus Prokofjews späteren Lebensjahren in der Sowjetunion kommen ganz andere, «realistischere» Klänge: die grossflächige Sinfonia concertante. Dieses Spätwerk entstand in den Jahren 1950/52 und wurde erst kurz vor seinem Ableben vollendet. Es ist dem berühmten Cellisten Mstislav Rostropowitsch gewidmet, der bereits bei der Entstehung mit Rat und Tat dem Komponisten Hand geboten hatte und es am 18. Februar 1952 in Moskau zur erfolgreichen Uraufführung brachte.
Zaristisches Russland und sowjetischer, von Stalin geprägter Realismus: Hier treffen zwei Welten aufeinander, die scheinbar nichts mehr miteinander zu tun haben und kulturell letztlich dennoch aus denselben Quellen schöpfen.
Luzerner Sinfonieorchester Leitung: Stanislav Kochanovsky Violoncello: Kian Soltani
Komponisten & Werke Sergej Prokofjew (1891 ‒ 1953) Sinfonia concertante für Violoncello und Orchester op. 125 Piotr Iljitsch Tschaikowsky (1840 ‒ 1893) Sinfonie Nr. 1 g-Moll op. 13 «Winterträume»
Hinweis: Änderungen des Programms und der aufzutretenden Künstlerinnen und Künstler sind vorbehalten. Das aktuelle Programm ist auf der Website ersichtlich.