«Das ist doch endlich wieder einmal Musik», sagte begeistert Franz Liszt, als er in Wiesbaden zum ersten Mal Tschaikowskys «Rokoko-Variationen» hörte. Die Begeisterung über dieses «heimliche» Cellokonzert hält bis heute unvermindert an, beim Publikum wie auch bei den namhaften Cellistinnen und Cellisten. – Dasselbe gilt für das populäre «Capriccio espagnol»: ein Ohrwurm sozusagen, und man wundert sich stets aufs Neue, wie es dem Russen Rimsky-Korsakow gelang, derart authentisch «spanisch» zu komponieren. Einfach genial. – Italien ist unzweifelhaft das Land der Oper, grosse Orchesterwerke, ja gar Sinfonien sind hier rar. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Die sogenannte «römische Trilogie» von Respighi, drei grossformatige orchestrale Evokationen Roms, gehören zu den Gipfelwerken orchestraler Virtuosität, und ihre höchst subtile, äusserst kunstvolle Interpretation verdanken sie dem Umstand, dass der Italiener Ottorino Respighi 1901 für einige Monate beim grossen Rimsky-Korsakow in St. Petersburg studiert und dort alles über die Kunst der farbenprächtigen Orchestrierung erlernt hatte.
Wie sich verschiedene nationale Musikstile gegenseitig auf höchst anregende Weise beeinflussen können, spanische, italienische und russische, ist im beliebten Neujahrskonzert des Luzerner Sinfonieorchesters exemplarisch zu erleben.
Luzerner Sinfonieorchester Leitung: Daniele Rustioni Violoncello: Anastasia Kobekina
Komponisten & Werke Alfredo Catalani (1854 ‒ 1893) «Contemplazione»
Piotr Iljitsch Tschaikowsky (1840 ‒ 1893) Variationen über ein Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester op. 33
Nikolai Rimsky-Korsakow (1844 ‒ 1908) Capriccio espagnol op. 34
Ottorino Respighi (1879 ‒ 1936) «Pini di Roma»
Hinweis: Änderungen des Programms und der aufzutretenden Künstlerinnen und Künstler sind vorbehalten. Das aktuelle Programm ist auf der Website ersichtlich.