Der zweite Teil des Dvořák-Fests ist einem einzigen Werk gewidmet: dem Requiem. Ein gewaltiges, ausladendes Chorwerk, und die Aufführung unter Chefdirigent Michael Sanderling gewinnt eminent durch die Mitwirkung des weltweit bewunderten Prager Philharmonischen Chors. Authentischer geht es kaum. Bei aller tiefen Frömmigkeit Dvořáks handelt es sich aber weder um ein liturgisches Werk, noch ist es aus einem aktuellen Anlass der Trauer entstanden. Es ist, wenn man so will, ein römisch-katholisches, aber mehr noch ein tschechisches Oratorium ‒ seiner inneren Ausstrahlung nach universell, seiner musikalischen Natur entsprechend durchaus sinfonisch, also zur konzertanten Aufführung gedacht. Dennoch, Trauer und Schuldbekenntnis, Gebet um Erlösung am Jüngsten Tag sowie Tröstungen klingen auch hier an, und das in wahrlich beeindruckender Ausdruckstiefe. Ein «klagendes» Leitthema ‒ ein kurzes, fünftöniges Motiv, gleich zu Beginn zu hören ‒ zieht sich durch das ganze Werk. Am 9. Oktober 1891 dirigierte Antonín Dvořák die Uraufführung in Birmingham. Das Publikum reagierte ebenso begeistert wie ergriffen.
Ein Requiem für den Konzertsaal? Ja, denn trotz Dvořáks Frömmigkeit ist sein Requiem kein liturgisches Werk, sondern ein tschechisches Oratorium ‒ zur konzertanten Aufführung gedacht.
Luzerner Sinfonieorchester
Chor: Prager Philharmonischer Chor Chefdirigent: Michael Sanderling Sopran: Simona Šaturová Mezzosopran: Štěpánka Pučálková Tenor: Benjamin Bruns Bass: Jan Martiník
Komponisten & Werke Antonín Dvořák (1841 ‒ 1904) Requiem op. 89
Hinweis: Änderungen des Programms und der aufzutretenden Künstlerinnen und Künstler sind vorbehalten. Das aktuelle Programm ist auf der Website ersichtlich.