Das Engagement gegen den Klimawandel steht für Vladimir Jurowski weit oben auf der Tagesordnung. Spezielle Programme zu diesem Themenkreis hat er mit seinen Orchestern schon präsentiert. Und er versucht, auch in seinem Alltag ein Zeichen zu setzen. Deshalb hat er die Verantwortung beim Glyndebourne und beim Enescu Festival sowie beim Akademischen Staatsorchester Moskau abgegeben und konzentriert sich ganz auf seine beiden deutschen Chefpositionen: beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und an der Bayerischen Staatsoper. «Ich möchte meinen persönlichen CO2-Abdruck reduzieren », bekennt Jurowski. «Seit 2017 fahre ich innerhalb Europas nur noch Zug.» Ein Ausflug nach Luzern mit dem Bayerischen Staatsorchester, das im Oktober 2023 seinen 500. Geburtstag feiert, passt da bestens ins Konzept. Und mit Bruckners Vierter Sinfonie, der «Romantischen», hat Jurowski auch noch ein Werk ausgesucht, das die Natur feiert: Hornrufe erschallen, Waldidyllen werden beschworen, und mittenmang feiert die Kohlmeise «Zizipe» ihren Auftritt. Hochromantisch geht es aber schon im ersten Teil zu, mit Schumanns Klavierkonzert, das der amerikanische Tastentitan Yefim Bronfman interpretiert: auch dies ein Naturereignis.